Eines gilt für alle Krebse: Jeder Krebs wird einen Fisch fressen - sofern er ihn erwischt.
Damit lassen sich bereits einige Fischarten
für die gemeinsame Haltung ausschließen, bzw. deren Haltung ist dann noch von anderen Faktoren abhängig.
Dazu kommt, dass sowohl
die Krebse selbst, als auch die Krebsarten unterschiedlich reagieren. Besonders bei den Procambarus-Arten fallen sehr unterschiedliche
Charaktere auf: die einen, die sich buchstäblich zu Fischjägern entwickeln, die sogar ganz individuelle Fangtaktiken entwickeln, und
andere, die sogar die Höhle mit einem Wels teilen.
So ist mir ein Fall bekannt, in dem ein neu eingesetzter Alleni in einer Nacht
den Bestand an Panzerwelsen deutlich reduziert hat, aber genauso erlebt man, dass Krebs und Wels friedlich zusammen leben.
Oft
werden die Fälle des friedlichen Zusammenlebens als Ausnahmen beschrieben. Ich gehe jedoch davon aus, dass über diese Fälle einfach
nur weniger geschrieben wird. Die Fälle, in denen es weniger gut geht, werden eben in den Foren viel häufiger diskutiert.
Grundsätzliches zu den verschiedenen Krebsarten
Zwergflusskrebse
Zwergflusskrebse
sind aufgrund der geringen Größe eher ungefährlich für die meisten Fischarten. Bei bodenbewohnenden Arten und bei Fischen, die auf
dem Boden schlafen, kann es aber zu Rangeleien kommen.
Procambarus-Arten
Bis auf den vasquezae sind die Procambarusarten deutlich
größer als die Zwergkrebse. Auch sind die Krebse sehr aktiv. Von der Größe und der Aktivität her sind diese Krebse eher in der Lage,
Fische zu erbeuten.
Cherax-Arten
Die Cheraxarten sind von Ihrer Art her ruhiger und werden damit als friedlicher eingestuft.
Ihre Neigung, Fische zu jagen, ist deutlich geringer als bei den Procambarusarten.
Andere Faktoren
Was eine Krebs zum Fischjäger
macht ist schwer zu sagen. Die Erfahrungen zeigen aber, dass ein Krebs, der einmal angefangen hat, Fische zu fressen, offensichtlich
schnell auf den Geschmack kommt. Deshalb ist es zu empfehlen, schon von Anfang an nach Möglichkeit zu vermeiden, dass der Krebs überhaupt
Gelegenheit bekommt, einen Fisch zu erbeuten.
Auch der Platz spielt eine entscheidende Rolle. Je kleiner die Aquarien sind, umso
häufiger wird es zu Übergriffen kommen.
Die verschiedenen Fischarten
Goldfische
Goldfische können Zwergflusskrebsen gefährlich
werden.
Da die Goldfische und Kois eher behäbig sind und auch sehr neugierig, besteht für sie die Gefahr, dass sie den Krebsen zu nahe
kommen und durch die Krebse verletzt werden. Eine Vergesellschaftung mit Krebsen sollte nur in sehr großen Aquarien erfolgen.
Lebendgebährende
Ähnlich
wie bei den Goldfischen eher "neugierig" ohne die Gefahr richtig einzuschätzen. Dazu sind sie nicht ausreichend schnell um sich dem
Zugriff der Krebse zu entziehen. Aufgrund der hohen Vermehrungsrate ist es vielen Aquarianern nicht so tragisch, wenn mal ein Fisch
erwischt wird. Das kann aber dazu führen, dass sich die Krebse zu Fischjägern entwickeln.
Salmler
Tagsüber sind die Salmler weniger
in Gefahr. Salmler schlafen jedoch gewöhnlich nachts auf dem Boden und können so Opfer der Krebse werden.
Bärblinge
Sehr
gut geeignet für die Vergesellschaftung mit Krebsen.
Barsche
Bodenbrütende Barsche: Zumindest mit größeren Krebse wird
es zu Streitereien kommen.
Kleine, freischwimmende Barsche: sehr gut für die Vergesellschaftung mit Krebsen geeignet.
Größere
Barsche, aggressive Barsche: gefährlich für die Krebse. Besonders bei der Häutung sind die Krebse sehr angreifbar und gefährdet.